Von verschlossenen Türen

Vor gar nicht allzu langer Zeit begab es sich, dass mein morgens auf dem Balkon stand und rauchte. Ich leistete ihm dabei ein wenig Gesellschaft und verabschiedete mich dann unter die Dusche. Häufig erledige ich das bevor ich meinen Herrn wecke, einfach weil ich dabei gern meine Ruhe habe und mir am Wochenende Zeit dabei lassen möchte. Unter der Woche ist “fertig machen” immer so ein Gehetze, da will man das am Wochenende doch mal genießen. Hab ich auch. Eine gute halbe Stunde lang. Danach habe ich überlegt, ob ich mich erstmal zu Ende anhübschen oder zunächst einen Kuss ergattern will. Küsse sind immer gut, dachte ich, also bin ich zurück Richtung Balkon. Erst dann, vor der Tür stehend, bemerkte ich meinen Fauxpas. Die Tür war zu. Also richtig zu. Zu wie “ich habe meinen Herrn ausgesperrt.” Und nicht nur das; die Zigaretten lagen drin. Mein Glück, dass der Gemüsehändler unter uns so freundlich war im welche hochzuwerfen. Mein Glück, dass es nicht Winter war. Und mein Glück, dass mein Herr mir solche Dinge nicht wirklich übel nimmt. Was er mir hingegen etwas übel nahm, war die Tatsache, dass ich stumpf die Alexa-Benachrichtigungen ignoriert habe, weil ich dachte, es seien Versandbenachrichtigen.

Natürlich habe ich mich danach ordnungsgemäß entschuldigt und hatte ein angemessenes schlechtes Gewissen.

Doch damit nicht genug. Am selben Tag haben wir uns außerdem aus meiner Wohnung ausgesperrt, weil wir zum ersten Mal beide dachten “ach, er/sie hat ja sonst immer einen Schlüssel bei, dann kann ich meinen ja hier lassen.” Jup, hat gut geklappt. Bei der Gelegenheit haben wir gelernt, dass man tatsächlich mit einer Chipkarte eine ins Schloss gefallene Tür öffnen kann.

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