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Am Anfang war da ein leiser Wunsch,
aus dem Sehnsucht erwuchs.
Ein erster Gedanke.
Suchen und Verirrungen.
Unsicherheit.

Und schließlich:
Gefunden werden.
Ankommen.

Die Seine sein.

Lange Zeit wusste ich nichts mit mir anzufangen und habe mich verloren gefühlt, ganz so,
als würde ich einen halben Schritt neben den Leben gehen. Teil dieser Welt, aber nicht Teilnehmer.

Ich wollte so sehr dazugehören, dass ich mich verbog und anpasste, bis ich mich selbst im Spiegel nicht mehr erkannte. Weder innerlich, noch äußerlich.

Ich gehöre nicht in H&M-Klamotten und nicht in eine Stino-Beziehung.

Dafür liebe ich es zu sehr mit meiner Erscheinung Aufsehen zu erregen und es erregt mich, mich einen anderen Menschen zu unterwerfen. Nicht nur im Bett, nicht nur als Spiel,
sondern tatsächlich und immer, auf ewig; meinem Herrn.

Seit ich das akzeptiert habe und in die Welt der Seile und Peitschen, des Bettelns und der Strafen, der Hingabe und Führung, eingetaucht bin, lerne ich mich jeden Tag ein Stückchen mehr lieben. Ich erkenne mein Spiegelbild immer häufiger und fühle mich, als wäre ich endlich angekommen, in einem Teil dieser Welt, in dem ich kein Chamäleon sein muss,
um zu überleben.

Doch dieser erste Schritt in diese bunte und doch düster erscheinende Welt war nicht leicht.
Er war sogar schwer und durchsetzt mit vielen widersprüchlichen Gefühlen, mit Ängsten und Hoffnungen, Neugierde und Vorurteilen, Gier und Scham. Aber es hat sich gelohnt über meinen Schatten zu springen und unbekannte Gewässer zu erkunden und es gibt keine Entscheidung in meinem Leben, die ich weniger bereue, als diese.

Es ist eine Reise, deren Ziel ich nicht kenne und deren Weg ich hier festhalten möchte,
um nichts zu vergessen und gleichzeitig euch, liebe Leser, daran teilhaben zu lassen.

BDSM ist weit mehr als Schlagen und Geschlagen werden.
BDSM ist kein Porno.

Es ist Lachen und es ist Weinen.
Es ist Schreien und es sind leise Worte.
Es ist ernst und es ist albern.

BDSM ist Leben.

Lieben. Und geliebt werden.