Im letzten Beitrag habe ich erzählt, dann mein Herr und ich unsere Zweisamkeit erweitern wollen. Also ab und zu, nicht dauerhaft. In der Hinsicht ist noch nicht wirklich etwas konkretes passiert, weder Suchen noch Finden. Allerdings gibt es kleine Schritte der Vorbereitung.
Mein Herr ist kein Freund der übermäßigen Regelung des Alltags. Er mag es z.B. lieber mir eine grobe Richtung der Kleidung vorzugeben und sich dann überraschen zu lassen, als mit von den Socken bis zum Ohrring alles vorzuschreiben. Das geht aber auch nur, weil ich seinen Geschmack sehr genau kenne und immer wieder entsprechend gut treffe. Wir haben keine Rituale, wie z.B. dass ich in seiner Wohnung im Flur kniend um Einlass bitte, in meiner Wohnung haben wir das nur für die zwei Monate nach meiner Genesung gemacht, um die Zeit ohne Knien ein wenig zu kompensieren. Ansonsten gibt es nicht so etwas, wie “die Sub ist immer nackt” o.ä. Da uns jedoch bewusst ist, dass dies nicht unbedingt die Normalität in D/s-Beziehungen ist, mein Herr nicht möchte dass der Eindruck entsteht, ich sei schlecht erzogen und weil ab und an solche Regeln durchaus schick sind, hat er die “verschärften Regeln” eingeführt. Diese sind:
- Ich spreche meinen Herrn in jedem Satz mit “Herr” an.
- Ich spreche nur, wenn ich direkt angesprochen werde oder die Erlaubnis zum Sprechen erteilt bekommen habe. Codewörter sind hiervon ausgenommen
- Ich halte den Blick gesenkt.
- Ich nehme grundsätzlich Nadu ein, wenn ich nicht gebraucht werde.
- Ich bin grundsätzlich nackt, ggf. mit halterlosen Strümpfen o.ä.
- Ich bedanke mich für Schläge o.ä.
- Ich verkneife mir Kommentare, diskutiere nicht (auch nicht, wenn ich denke, dass ich eine bessere Idee habe) und lasse mich nicht ablenken.
- Ich präsentiere stets Brüste und Scham.
- Ich nehme bestimmte Positionen (z.B. zum Fesseln, Leine anlegen usw.) unaufgefordert ein.
Sie gelten immer, wenn wir in Gesellschaft anderer BDSMler sind (also auch auf Partys) oder wenn mein Herr es ansagt.
Nachdem wir diese ausgearbeitet hatten – ja, wir, da galt das “nicht diskutieren” noch nicht – musste ich sie naturgemäß auswendig lernen und als ich sie am nächsten Tag aufsagen sollte, geschah es, dass ich eine vergessen hatte. Das war mir bewusst, weswegen ich es offen sagen konnte, womit es für meinen Herrn erstmal gut war. Wir gingen zum Knutschen und Fummeln über, wobei ich die ganze Zeit noch darüber nachdachte, was ich um Himmels Willen vergessen haben könnte, als es mir plötzlich einfiel. Da mich sowas wahnsinnig macht, musste ich meinen Herrn um Sprecherlaubnis bitten, die ich auch erhielt. Ich kniete mich also ordentlich vor ihn und sagte: “Mein Herr, ich weiß jetzt welche Regel ich vergessen hatte: Ich lasse mich nicht ablenken.” Wir mussten beide lachen.
Gekrönt wurde dieser Tag dann noch von meiner Katze Pippilotta, welche uns im Bett besuchte. Als mein Herr mich grade wie es der gute Ton so will böse aufs Bett drückte, sprang sie auf seinen Rücken uns schaute mich von oben herab mit großem Auge an. Naja. Wir haben das mit den verschärften Regeln dann ein anderes Mal geübt.