Von der Geburt dieses Blogs

Heute ist ein wichtiger Tag für mich und weil es ein wichtiger Tag ist, dachte ich mir, es sei auch ein guter Tag, um meinen Blog zu beginnen.

Heute vor einen Jahr endete meine Probezeit als Sub meines Herrn. Warum, wieso, weshalb es eine Probezeit gab, ist an dieser Stelle gar nicht wichtig – die neugierigen Menschen unter euch muss ich also auf später vertrösten. Wichtig an diesem Tag war einzig und allein, dass sie vorbei ging; dass ich die Seine wurde. Offiziell, sozusagen.

Ab diesem Zeitpunkt begann mein Weg hinein in die BDSM-Welt so richtig. Davor war es ein Ausprobieren und gegenseitiges Beschnuppern, welches jederzeit beendet werden konnte. Deswegen habe ich mich vor diesem finalen Tag auch nicht getraut, mich wirklich schon eine Sub zu nennen, geschweige denn seine Sub. Ich habe bis zu dem Zeitpunkt, da mein Herr zu mir sagte, dass er mich nicht wieder hergeben möchte, immer etwas rumgeeiert, wenn ich nach unserem Beziehungsstatus gefragt wurde. Ich hatte Angst davor, enttäuscht zu werden, gleichwohl im Grunde bereits über einen Monat vor Ende dieser Probezeit – zumindest für mich – feststand, dass mein Herr der Mann ist, dem ich mich schenken wollte und hätte er am Ende nein gesagt, wäre das nicht mehr spurlos an mir vorbeigegangen. Ihr könnt euch also vielleicht vorstellen, wie mir das Herz in die Hose gerutscht ist, als ich da vor ihm kniete und er redete und redete, bis ihm auffiel, dass er das Wichtigste vergessen hatte zu erwähnen – das „ja, ich will dich auch“ – dieser A…ller tollste Herr auf diesem Planeten. Ich hatte eigentlich keinen Grund für Zweifel, aber das ist ein wenig so, wie wenn man seine Lieblingssorte Eis bestellt; man weiß das sie schmeckt, aber die Möglichkeit, dass die Rezeptur geändert wurde ist ja trotzdem nicht gleich Null.

Jetzt, ein Jahr später, habe ich absolut keine Zweifel mehr. Nicht an den Gefühlen meines Herrn und auch nicht an meinen. Wir haben inzwischen eine ganze Menge erlebt und mein Herr hat mir geholfen Vieles durchzustehen, sodass ich langsam anfangen kann aufzuatmen, nachdem mehrere Jahre lang eine Krise auf die nächste folgte. Es wird Zeit diese Erlebnisse zu dokumentieren und damit möchte ich heute anfangen.

Damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst, wenn ihr beginnt mich dabei zu begleiten, dachte ich mir, ich erzähle euch ein bisschen von meinem großen Plan.

Wie ihr nun wisst, ist bereits einiges in meinem Sub-Leben passiert, was ich euch nicht vorenthalten möchte; zumal quasi jedes Ereignis Einfluss auf das Jetzt hat. Aber es passiert auch weiterhin einiges, worum es ja eigentlich gehen soll. Dies hier ist keine Biographie, sondern ein Blog. Quasi eine Live-Biographie. Was ich also vorhabe ist Folgendes: Ich werde zwei Storylines parallel erzählen, bis die eine den Anfang der anderen eingeholt hat. Da ich leider noch einer geregelten Arbeit nachgehe und 40 Stunden in der Woche in einem Büro hocke UND außerdem gerade am Umziehen bin, wird mich das für den Anfang genug auslasten. Ich gelobe allerdings, euch regelmäßig neuen Lesestoff zu liefern, in der Hoffnung, dass ihr zwar süchtig, aber nicht abhängig werdet. Wenn wir den Punkt erreicht haben, dass pre-Blog- und die anno-Blog-Beiträge sich getroffen haben, reden wir über neue schicke Dinge, die ich euch erzählen könnte. Ideen habe ich jedenfalls mehr, als ich aktuell umsetzen kann.

Ich habe euch noch ein paar Hinweise zusammengestellt, damit ihr wisst, worauf ihr euch einstellen könnt und worauf vielleicht eher nicht. Ich selbst mag nämlich keine Überraschungen. (:

  1. Wer erotische Geschichten sucht oder detaillierte Beschreibungen unserer Sessions, der ist hier leider fehl am Platze. Ich will nicht die Fantasie anregen, sondern die grauen Zellen. Ich werde über Lustiges und Schwieriges schreiben und vielleicht auch über Langweiliges. Und zu Weilen werde ich dies mit Selbstironie würzen oder meine Tränen in die Texte einfließen lassen.
  2. Ich bin eine große Freundin von gendergerechter Sprache. Trotzdem werde ich nicht immer darauf achten, sondern meine Texte stets so verfassen, wie ich es für den Lesefluss am angenehmsten empfinde. Ich denke, jeder der alt genug ist sich Gedanken über seine Gechlechterindentifikation und Gendergerechtigkeit zu machen, ist auch alt genug damit umzugehen, wenn ich statt „die oder der Sub“ einfach nur „die Sub“ in meinen allgemeiner formulierten Texten schreibe. In meiner Lebenswirklichkeit ist es nun mal so, dass ich „die Sub“ bin und mein Herr „der Herr“. Ich habe keine Herrin. Gleichzeitig schließe ich nicht aus, dass ich mal darüber nachsinnen werde mir einen eigenen Sub anzulachen – in diesem Kontext wird es dann wohl immer „der Sub“ sein. Selbstverständlich sind immer auch alle anderen Geschlechter und Identifikationen gemeint, wenn sie sich denn angesprochen fühlen wollen.
  3. Ich behalte mir vor zum Zwecke des Testens der Aufmerksamkeit der werten Leserschaft Rechtschreibfehler & Co. in meine Texte einzubauen. Wer welche findet, darf sich gern ein Sternchen abholen kommen.​

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